Verfahren
Damit der NNF die TI-Kosten der Vor-Ort-Apotheken refinanzieren kann, müssen diesem alle erforderlichen Daten vorliegen. Das Verfahren dafür ist dreigeteilt:
Selbsterklärung über den TI-Anschluss der Apotheke über das NNF-Portal und im Anschluss und bei Neueinführungen Selbsterklärung über vorhandene Anwendungen.
Prüfen und Bearbeiten der Daten durch den NNF und Rechnungsstellung an den GKV-Spitzenverband.
Festsetzung des Auszahlungsbetrages und Überweisung an die Apotheke.
Meldung des TI-Anschlusses
Die Apotheken haben hier eine Mitwirkungspflicht und müssen den TI-Anschluss über das NNF-Portal melden. Für den Nachweis ist eine Selbsterklärung der Apotheke ausreichend. Das Formular ist sehr einfach gehalten und kann innerhalb weniger Minuten ausgefüllt werden.
Nachweis der vorhandenen TI-Anwendungen
Damit die Ansprüche der Apotheken korrekt berechnet werden können, müssen dem NNF alle Informationen zu den vorgeschriebenen TI-Anwendungen vorliegen. Sollten Nachweise fehlen, muss der NNF die Erstattungspauschale kürzen. Derzeit sind drei Anwendungen verpflichtend: 1. E-Rezept, 2. Elektronische Patientenakte und 3. eine gültige KIM-Adresse.
Um den Apotheken die Meldung so einfach wie möglich zu machen, kooperiert der NNF eng mit den im ADAS organisierten Softwarehäusern und bietet dazu zwei Möglichkeiten an. Wenn neue Anwendungen (z.B. die Opt-out-ePA) verpflichtend werden, melden diese die Anwendung direkt aus dem Apothekenverwaltungssystem an den NNF. Dafür wird die APOID der NGDA als Abgleichschlüssel verwendet. Die Apotheke muss hier nur noch die Meldung im Portal kontrollieren. Als Back-up und für Apotheken, deren Software diesen Meldeweg nicht unterstützt, kann der Nachweis auch über das Portal des NNF erfolgen.
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Berechnung der TI-Pauschalen
Am Ende des Quartals berechnet der NNF den individuellen Anspruch jeder Vor-Ort-Apotheke. Grundlage sind hier die Festlegungen des Bundesministeriums für Gesundheit. Für die Berechnung werden vier Parameter herangezogen: Inbetriebnahmedatum, erfolgte Finanzierung nach alter Regelung, Anzahl der vorhandenen Anwendungen und GKV-Rx-Absatz der Apotheke. Die beiden ersten Parameter erhält der NNF durch die TI-Selbsterklärungen der Apotheke; die Höhe des GKV-Rx-Absatzes wird aus den Meldungen des Vorjahres berechnet. Sollte die Apotheke noch nicht über ein volles Jahr Packungsabgaben an den NNF gemeldet haben, rechnet der NNF die GKV-Rx-Packungsabgabe aus den vorhandenen Meldungen hoch.
Auszahlung der TI-Pauschalen
Nach der individuellen Berechnung für die Apotheken summiert der NNF die Ansprüche auf und stellt sie dem GKV-SV in Rechnung. Am Ende des Folgequartals erfolgt dann die Sammelzahlung des GKV-SV an den NNF und dann der individuelle Auszahlungsbescheid und die Überweisung durch den NNF.
Für entstandene Kosten erhebt der NNF eine Jahresgebühr von 33,20 EUR für das Jahr 2024 und 39,00 EUR für das Jahr 2025. Diese wird automatisch von der Auszahlung für das erste Quartal eines jeden Jahres abgezogen.
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