Verfahren
Das Verfahren für die Auszahlung der Notdienstpauschale ist dreigeteilt:
- Meldung der Rx-Packungsabgabe und Zahlung der Fixzuschläge über die Apothekenrechenzentren (gilt parallel auch für pharmazeutische Dienstleistungen)
- Meldung der geleisteten Notdienste über die Landesapothekerkammern
- Festsetzung der Notdienstpauschale und Auszahlung an die Apotheken entsprechend der geleisteten Vollnotdienste
Meldung der Rx-Packungsabgabe
Die Arzneimittelpreisverordnung schreibt in § 3 vor, dass Apotheken bei der Abgabe von Rx-Packungen einen Fixzuschlag von 0,21 EUR für die Sicherstellung der Notdienste erheben müssen. Diese müssen laut § 19 Apothekengesetz über die Apothekenrechenzentren bis zehn Tage nach dem Verpflichtungsbescheid an den NNF abgeführt werden.
Bei der Meldung wird zwischen Humanfertigarzneimitteln zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Rx) und Humanfertigarzneimitteln für Selbstzahler (PKV-Rx) unterschieden. Die Apothekenrechenzentren ermitteln im laufenden Betrieb die Fixzuschläge für GKV-Rx-Packungen; für PKV-Rx-Packungen bedrucken die Apotheken monatsweise einen Sonderbeleg mit den abgegebenen Packungen. Für PKV-Rx-Packungsabgaben ab dem 01.07.2025 erfolgt die Meldung über ein Dummy-E-Rezept. Die technischen Einzelheiten finden Sie hier.
Wenn die Sonderbelege dem NNF nicht vollständig oder rechtzeitig vorliegen, schätzt der NNF die PKV-Rx-Packungen. Dafür erhebt der NNF derzeit eine Schätzgebühr von 16,00 EUR.
Etwa zur Mitte des Folgequartals erlässt der NNF einen Verpflichtungsbescheid und fordert eventuell noch ausstehende Zahlungen nach. Im Regelfall werden alle Zahlungen durch die Apothekenrechenzentren beglichen.
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Meldung der geleisteten Notdienste über die Landesapothekerkammern
Apotheken sind nach § 23 der Apothekenbetriebsordnung zur ständigen Dienstbereitschaft verpflichtet. Die Landesapothekerkammern können Apotheken von der Dienstbereitschaft befreien, wenn sichergestellt ist, dass eine andere Apotheke erreichbar ist.
Wenn eine Apotheke zwischen 20:00 Uhr und 06:00 Uhr am Folgetag dienstbereit ist, leistet sie nach § 20 ApoG einen Vollnotdienst und erhält dafür einen pauschalen Zuschuss.
Die Meldung hierzu erfolgt einmal pro Quartal über die Landesapothekerkammern an den NNF.
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Festsetzung der Notdienstpauschale und Auszahlung an die Apotheken
Um die Höhe der Notdienstpauschale zu ermitteln, berechnet der NNF zunächst den Ausschüttungsbetrag und dividiert diesen durch die Gesamtzahl der geleisteten Vollnotdienste.
Summe der Fixzuschläge minus Verwaltungskostenentnahme
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Anzahl der geleisteten Vollnotdienste
Die Notdienstpauschale wird durch den Geschäftsführenden Vorstand des DAV e.V. festgesetzt. Danach werden bei jeder Apotheke die Anzahl der geleisteten Notdienste mit der Notdienstpauschale multipliziert und so der individuelle Auszahlungsanspruch ermittelt. Nachdem der Auszahlungsbescheid erlassen ist, überweist der NNF das Geld direkt an die Apotheken.
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